Bloodline – Der Killer (OT:
Bloodline, Italien 2011, Regie: Edo Tagliavini)
Handlung: Sandra und ihr Kameramann
Marco arbeiten bei einem Web-TV-Sender. Bei einer
Undercover-Recherche über Drogendealer fliegen sie auf und verlieren
noch dazu die Kamera. Ihre Chefin gibt ihnen noch eine letzte Chance:
Sie sollen einen Hintergrundbericht über einen Pornofilm-Dreh
liefern. Doch die Sache hat einen Haken. Der Film wird genau an jenem
Ort gedreht, an dem Sandras Schwester Julia 15 Jahre zuvor von einem
Serienkiller, den die Medien nur „Der Chirurg“ nennen, ermordet
wurde. Sandra und Marco entscheiden sich trotzdem, den Auftrag
anzunehmen. Doch die Geister der Vergangenheit ruhen nicht. Der
Chirurg, oder ein Nachahmer, schlagen wieder zu...
Kritik: In den ersten Minuten des Films
wird gezeigt, wie die beiden Schwestern Julia und Sandra als Kinder
im Wald dem Chirurgen begegnen und wie es dazu kommt, dass ihm Julia
zum Opfer fällt. Diese Anfangssequenzen sind die stärksten des
Films, und der Zuschauer kann zu diesem Zeitpunkt noch hoffen, dass
ihn, ganz im Sinne der hervorragenden italienischen Genretradition,
ein Film erwartet, der irgendwo zwischen Giallo-Thriller und
Fulci-/Argento-Horror angesiedelt ist. Und der erste Schock lässt
dann in der Tat nicht lange auf sich warten. Die deutsche
Synchronisation! Sie ist unterirdisch. Anscheinend völlig
talentfreie Sprecher sagen grausam ihre Sätze auf. Das kann man nun
nicht den italienischen Filmemachern anlasten. Aber alles andere!
Drehbuch, Story und Machart des Films vermitteln den Eindruck, als habe sich eine Gruppe filmunerfahrener Teenager in trauter Runde zusammengesetzt, vielleicht leicht alkoholisiert, und beschlossen, einen Horrorfilm zu drehen. Jeder durfte mal was sagen, eine Idee einbringen. Und jede Idee musste auch ins Drehbuch, damit die Harmonie unter den Freunden nicht leidet. Ein Horrorfilm? Aha. Wir brauchen einen Serienkiller, aber Geister und Zombies sollten auch drin vorkommen. Sind nicht gerade diese Torture-Porn-Filme modern? Dann brauchen wir auch Amputationen und Organentnahmen am lebenden Körper, klar. Snuff-Videos? Ja, das Thema wäre auch nicht schlecht...
Drehbuch, Story und Machart des Films vermitteln den Eindruck, als habe sich eine Gruppe filmunerfahrener Teenager in trauter Runde zusammengesetzt, vielleicht leicht alkoholisiert, und beschlossen, einen Horrorfilm zu drehen. Jeder durfte mal was sagen, eine Idee einbringen. Und jede Idee musste auch ins Drehbuch, damit die Harmonie unter den Freunden nicht leidet. Ein Horrorfilm? Aha. Wir brauchen einen Serienkiller, aber Geister und Zombies sollten auch drin vorkommen. Sind nicht gerade diese Torture-Porn-Filme modern? Dann brauchen wir auch Amputationen und Organentnahmen am lebenden Körper, klar. Snuff-Videos? Ja, das Thema wäre auch nicht schlecht...
So taucht dann irgendwann der Geist der toten Julia auf, der die Schwester vor dem Serienkiller mit Spritzenpistole beschützen will. Das kann er aber nur, wenn er tote Körper findet, in die er hineinfahren kann. Gut, dass der Chirurg gerade wieder gemordet hat. Die so entstandenen „Zombies“ können leider nicht reden, sodass niemand den guten Willen Julias hinter dem Zombiegemetzel versteht. Denn nur sie weiß, wer der Chirurg wirklich ist. Wenn das alles handwerklich und schauspielerisch wenigstens noch gut präsentiert worden wäre, hätte man sagen können: Das ist eine gelungene Horrorfilm-Parodie, der Film hat Spaß gemacht. Hat er aber nicht. Der Film will zudem wohl keine Parodie sein, er wird beworben mit „Toll gemachte Gore-Szenen...“ und „Fühlt sich an, wie in den guten alten 80er Jahren gemacht“. Herausgekommen ist eher uninspiriertes Tuttifrutti. Kamera, Dialoge und Atmosphäre erinnern phasenweise an Telenovelas im Nachmittagsprogramm, und die Nachtaufnahmen sind technisch gruselig. Wenn es denn mal zur Sache geht, so actionmäßig, dann hat ihre Stunde geschlagen, die Stunde der... Wackelkamera! Wenn sie zumindest glaubhaft die Bewegungen einer laufenden Person imitieren oder sonstige Erschütterungen abbilden würde, nein, die Kamera wird hektisch und relativ unmotiviert von rechts nach links, von oben nach unten geschwenkt - und umgekehrt. Dann kommen noch schnelle Schnitte hinzu, und schon hat man wieder viele Zuschauer verärgert.
Atmosphärisch gelungen sind einige Szenen trotzdem: der Biss des Zombies in den Hals, die Forke im Gesicht einer jungen Frau, der mit einem Messer getötete Zombie, einige Organentnahmen, der amputierte Marco. Und das Ende ist fast schon wieder gut. Doch das reicht nicht, ist zu wenig, um den Zuschauer mit dem Film zu versöhnen. Das ist meine Meinung, andere mögen es anders sehen...
Bilder, die im Gedächtnis bleiben: der
Chirurg mit seiner Spritzenpistole // der Geist Julias // Forke im
Gesicht // Sandra mit Narben im Gesicht, nachdem ihre Schwester in
sie gefahren ist // amputierter Marco
Bewertung: (1/10)