Rites
of Spring (OT: Rites of Spring, USA 2011, Regie: Padraig Reynolds)
Handlung:
Die zwei Freundinnen Rachel und Alyssa werden von einem Fremden
überwältigt und wachen gefesselt in einer Scheune wieder auf. Der
alte Mann treibt seine Spielchen mit den beiden, zapft Alyssa Blut
ab, setzt ihr eine Art Kuhmaske auf den Kopf, zieht sie aus, wäscht
sie. Die beiden Mädels spielen die Hauptrolle in einem Ernteritual,
ihre Köpfe sollen an ein okkultes Wesen verfüttert werden. Rachel
gelingt es, sich zu befreien und den alten Mann zu überwältigen. In
dem Moment taucht das Wesen auf, und Rachel läuft um ihr Leben...
Zur gleichen Zeit entführen zwei Männer und eine Frau die Tochter
eines reichen Industriellen, um von ihm zwei Millionen Dollar zu
erpressen. Die Geldübergabe findet in einem alten Gebäude etwas
außerhalb statt. Genau in das Gebäude flüchtet sich Rachel vor dem
Monster und platzt mitten in die Geldübergabe...
Kritik:
„Rites of Spring“ ist eine interessante Mischung aus klassischem
Horrorfilm und (Entführungs-)Thriller. Die zwei an sich schon
spannenden Handlungsstränge werden nach circa 50 Minuten
zusammengeführt, als das Erntemonster „Wormface“ in der
verlassenen Schule auf die Entführer trifft. Und dann nimmt der Film
noch mal richtig Fahrt auf, das Entführungsthema stirbt ebenso
schnell wie die meisten Figuren, und der Film bewegt sich in der
letzten halben Stunde in den Bahnen eines klassischen Slashers. Der
Regisseur Padraig Reynolds spielt in seinem Langfilm-Debüt gekonnt
mit den klassischen Stilmitteln des Horrorfilms. Mal sieht der
Zuschauer den Killer in weiter Ferne im Hintergrund, dann wieder huscht urplötzlich ein Schatten direkt
vor der Kamera vorbei. Inhaltlich überrascht der Film mit einigen
unerwarteten Wendungen. Der Regisseur beherrscht sein Handwerk, die Mischung aus Backwoods-Horror, Torture-Porn, Slasher und Thriller
funktioniert prima. „Wormface“ (erinnert stark an das Monster aus
„Jeepers Creepers“), das es vornehmlich auf Köpfe abgesehen hat, beherrscht sein Handwerk, nämlich das Abtrennen
selbiger, ebenfalls ausgesprochen gut. Alles in allem ein
unterhaltsamer Horrorfilm, der auf den ersten Blick viel von
ähnlichen Werken geklaut zu haben scheint. Doch die entstandene
Mischung aus den Genre-Versatzstücken macht den Film auf seine Art
unverwechselbar. Man darf gespannt sein, ob es eine Fortsetzung geben
wird. Das Ende jedenfalls deutet darauf hin...
Bilder,
die im Gedächtnis bleiben: nackte, gefesselte Frau mit Kuhmaske //
Monster köpft das Kindermädchen // das „Nest“ unter der Erde //
„Wormface“
Bewertung:
(6,5/10)